22. Juni 2021 Thema: Kultur Von David Maier
Das ehrenamtliche Engagement in Deutschland ist einzigartig und muss gestärkt werden. Klar ist, dass das Vereinsleben durch die Corona-Pandemie enorm gelitten hat. Viele Vereine verzeichnen eine Vielzahl an Austritten und blicken mit Sorge in die Zukunft. Ich möchte mich für unsere ehrenamtliche Kultur einsetzen und ihr Unterstützer in Berlin sein.
Aktives Engagement in einem Vereinsvorstand ist mit großer Verantwortung, viel Arbeit und bürokratischen Hürden verbunden. Ich bin selbst Vorsitzender von zwei Vereinen und manchmal kommt es mir so vor, als ginge es hier um ein Unternehmen und nicht um das Ehrenamt.
Deshalb ist es mir wichtig, ehrenamtliche Strukturen zu stärken und bürokratische Hürden abbauen. Wie wäre es beispielsweise mit der Schaffung einer bundesweiten Ehrenamtsbörse? Diese könnte den Erfahrungsaustausch verbessern, konkrete Ansprechpartner*innen benennen und Hilfestellung bei individuellen Problemstellungen bieten.
Auch der Datenschutz ist ein Dauerthema: Ich bin der Meinung, dass den Vereinen durch die Einrichtung von kommunalen Ehrenamtsbeauftragten dauerhaft geholfen werden kann. Hierdurch könnten auch Schnittstelle zwischen dem Ehrenamt und der Verwaltung geschaffen werden.
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Diese Entwicklung ist auch im Vereinsleben deutlich spürbar. Gerade im ländlichen Raum ist es teilweise schwierig, Nachwuchs im Vereinsleben zu finden.
Ich möchte dem Ehrenamt helfen und durch gezielte Förderung den Erhalt der Strukturen gewährleisten. Förderangebote müssen aber auch einfach passen! Das beginnt bei vermeintlich simplen Dingen wie dem Überarbeiten der Homepage oder dem Auftritt in Sozialen Medien. Aber auch finanzielle Hilfen, insbesondere in der Umstrukturierung der bisherigen Arbeit, müssen einfach zu beantragen sein.
Insbesondere in den ländlichen Strukturen engagieren sich immer weniger Menschen ehrenamtlich in der Blaulicht-Familie. Dabei sind doch gerade sie es, die unsere Sicherheit gewährleisten und ein unersetzlicher Teil unserer Gesellschaft sind. Gerade in der Corona-Pandemie haben sie unglaubliches geleistet und verdienen unsere Anerkennung. Ich möchte mich dafür stark machen, dass der Katastrophenschutz bestmöglich ausgestattet wird. Wehrhäuser müssen auf dem neusten Stand sein, genauso wie Einsatzwagen. Freiwillige Feuerwehren müssen durch Ehrenamtsbeauftragte bei der Gewinnung neuer Mitglieder unterstützt werden.
Hass und Gewalt gegenüber unserer Blaulicht-Familie trete ich entschieden entgegen. Mit öffentlichen Kampagnen kann hier viel erreicht werden. Gleiches gilt für das zunehmende Problem von Gaffer*innen. Die Behinderung der Arbeit und der Eingriff in die tiefste Persönlichkeit der Betroffenen ist nicht tolerierbar. Ich werde mich klar dafür einsetzen: Wer nah dran sein will, muss Mitglied und aktiv werden!
Ich möchte Stimme unserer Aktiven sein und dabei helfen, unser Ehrenamt als wichtige Säule unserer Gesellschaft weiter zu stärken. Hierzu gehört für mich, den Austausch zu suchen, immer wieder öffentlich auf die Situation hinzuweisen und mich in Berlin für bessere Strukturen, Vernetzung und finanzielle Förderung einzusetzen.