06. Juli 2021 Thema: Kultur Von David Maier
Es ist noch nicht bei allen angekommen: Das reiche kulturelle Erbe in Rheinhessen, die lebendige Kulturwirtschaft und die zahlreichen touristischen Angebote sind ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor für unsere Region. Lasst uns alles dafür tun, diese Potentiale noch besser zu nutzen!
Was ist eigentlich die Kultur- und Kreativwirtschaft? Kurz: Eine der dynamischsten und wachstumsstärksten Branchen der Welt – unter anderen die Musikwirtschaft, der Buch- und Kunstmarkt, die Darstellenden Künste, der Werbemarkt und vieles mehr. Alleine in Worms werden rund 1000 Menschen den Kreativbranchen zugeschrieben, in der Fachpresse spricht man vom „unentdeckten Kapital der Kommunen und Regionen“. Hier geht es um Arbeitsplätze und Standortentwicklung – in der Stadt und auf dem Land!
Das heißt aber auch, dass die Politik den Wert dieser Branchen anerkennen und entsprechende Strukturen schaffen muss, angefangen bei einer fairen Bezahlung, einer bezahlbaren Krankenversicherung, der Verfügbarkeit entsprechender Büroräume und einer funktionierenden Breitbandversorgung. Meine Meinung: Zukunftsweisende Politik fördert die kreativen Branchen und ermöglicht so Innovation.
Warum ist das so wichtig? Weil die konsequente Förderung kreativer Milieus neue Dynamiken für eine Kommune mit sich bringen kann, Arbeitsplätze und neue Wertschöpfungsketten entstehen, Selbstständige oder Gründer*innen mit ihren Familien an genau diesen Standorten auch heimisch werden.
Was aber oft vergessen wird: Zu unserer Kulturwirtschaft gehören auch die vielen Clubs und Spielstätten, die für viele Menschen besonders wichtig sind, aber nach wie vor besonders unter der Pandemie zu leiden haben. Deshalb brauchen wir nachhaltige Hilfsprogramme, die diese Einrichtungen schützen.
Gerade durch die Kultur bieten sich auch für den Tourismus in Rheinhessen riesige Chancen, die genutzt werden müssen. Insbesondere deshalb, weil das Reisen innerhalb Deutschlands in den kommenden Jahren eine maßgebliche Rolle spielen wird. Ich bin der Überzeugung, dass sich unsere Region zu einer Top-Destination für Kultur-, aber auch Wander, – und Fahrradtourismus entwickeln kann. Das muss sich aber auch an den Wegenetzen zwischen Worms und Mainz widerspiegeln, die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen muss intensiviert werden, Land und Bund sollten gezielt Hilfestellungen leisten in der Weiterentwicklung touristischer Angebote. Dabei ist mir ganz besonders wichtig, dass auch die Hotellerie und die Gastronomie besondere Unterstützung erfahren. Denn sie sind Ausweis der rheinhessischen Gastfreundschaft.
Ja, Kultur kann mehr. Auf der einen Seite bringt sie uns dazu, über den eigenen Tellerrand zu schauen, schafft Auseinandersetzungen und Dialog. Auf der anderen Seite sind Kulturwirtschaft und Tourismus auch schlicht und ergreifend Wirtschaftsfaktoren, von denen viele Menschen in Rheinhessen profitieren können.