30. Juni 2021 Thema: Regionalentwicklung Von David Maier
Leerstände, Ramschläden, immer weniger inhabergeführte Geschäfte und Gastronomie. Die Entwicklung unserer Innenstädte ist besorgniserregend. Aber müssen wir das akzeptieren? Ganz sicher nicht! Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass unsere Stadtzentren endlich wieder zu echten Begegnungsorten werden – und ich bin überzeugt, dass wir mit guten Ideen unsere Innenstädte lebenswerter machen können.
Das Wichtigste zuerst: Wir müssen akzeptieren, dass der Handel alleine nicht mehr die Magnetwirkung hat, die es für ein lebendiges Stadtzentrum braucht. Das neue Versprechen der Innenstadt für die Menschen muss es sein, nicht nur einkaufen, sondern auch Begegnung und Erlebnis erfahren zu können. Hierfür brauchen wir andere Akteure und Konzepte: Wir brauchen Handwerk, Produktion, Kultur, Ehrenamt, Gastronomie, Co-Working, altersgerechter Wohnraum, Kindergärten und soziale Einrichtungen – wir brauchen Vielfalt in unserer Innenstadt, brauchen Bewegung und Frequenz, die nicht von den Öffnungszeiten des Handels abhängt.
Und wie können wir das schaffen? Wie wäre es mit einer konsequenten Umsetzung des kommunalen Vorkaufsrechts bei Innenstadt-Immobilien? Und warum nicht endlich auch mal mutig sein? Eine kommunale Einrichtung mit einem Kulturangebot verbinden? Einen Fachhändler mit einer sozialen Einrichtung oder einem Café denken? Das alles geht. Mit weitsichtiger Kommunalpolitik und einer Bundespolitik, die kommunale Veränderungen möglich macht, die Errichtung von Begegnungsräumen fördert und im Zweifel die Gewerbemieten in Stadtzentren so bremst, dass diese auch wieder für Gründerinnen, Kreative und kleine Produzenten attraktiv werden. Und klar ist auch: Eine lebendige Stadt ist eine sicher Stadt.
Gerade in dieser Zeit, in der viele Einzelhändler*innen, Gastronomie- und Hotelbetriebe nach wie vor um ihre Existenz bangen, ist eine schnelle und unbürokratische Hilfe unumgänglich. Ein stabiler lokaler Handel ist die Grundlage für eine zukunftsfähige Innenstadt – deshalb muss er regional und zielgerichtet unterstützt werden. Angefangen bei einer funktionierenden Breitbandversorgung, konsequenter Verkehrsberuhigung, bezahlbaren Mieten bis hin zu einem gepflegten, einladenden und grünen Umfeld. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle regionale Produkte und Wertschöpfung unterstützen möchten, nur benötigt das auch den Raum um zu gedeihen.
Lösen wir uns von unseren alten Vorstellungen und denken die Innenstädte neu! Es ist eine Chance – für die Stadtgesellschaft und ganz sicher auch für den Einzelhandel, der letztlich in ganz besonderer Weise davon profitieren wird. Funktioniert nur in der Großstadt? Käse! Das geht im Großen und im Kleinen und es ist mir ein Herzensanliegen, dabei mitzuhelfen, diesen Wandel zu gestalten.