03. Oktober 2021 Thema: Blog Von David Maier
Nun sind bereits wieder einige Tage seit der Bundestagswahl vergangen – und noch liegt vieles im Unklaren. Eines steht allerdings fest: Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler wünscht sich eine starke sozialdemokratische Kraft und Olaf Scholz als nächsten Bundeskanzler!
Bei aller Freude über das großartige Ergebnis der SPD – für mich persönlich hat es leider nicht gereicht. Aber wer hätte das noch vor wenigen Monaten gedacht? Aus dem Stand heraus haben wir 30,4% gegen den Amtsinhaber erreicht und letztlich waren es keine 3.000 Stimmen, die uns gefehlt haben, um das Direktmandat zu erringen. Auch der Einzug über die Landesliste ist an nur wenigen Stimmen gescheitert.
Natürlich ist das schade. Aber nach einer kurzen Phase der Enttäuschung, überwiegt der Stolz auf dieses Ergebnis. Die Rückmeldungen der letzten Tage sind überwältigend und ich bin unheimlich dankbar und froh, dass so viele Menschen, fast 50.000 Wählerinnen und Wähler, erkannt haben, wie gerne ich mich für Rheinhessen im Bundestag eingesetzt hätte, dass es auch anders geht.
Was mich besonders glücklich macht, ist, dass es uns in einer nicht allzu einfachen Situation in unserem Wahlkreis gelungen ist, wieder Vertrauen in und Lust auf unsere Ziele und Ideen gemacht zu haben. Hieraus schöpfe ich Kraft und Zuversicht für die Zukunft.
Ja, ein Wahlkampf ist einfach unfassbar anstrengend, aber ich will nicht einen Augenblick davon missen – es waren großartigen Begegnungen, tolle Momente, die ich bei über 200 (!) Terminen im Wahlkreis erleben durfte.
Als ganz besonderes Privileg empfinde ich es, so viele Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Erfahrungen kennengelernt zu haben. Es war mir eine Freude, zuzuhören, zu diskutieren, mich überzeugen zu lassen, zu lernen. Und ganz ehrlich: Ich habe vorher auch nicht jedes Dorf gekannt, das ich in den letzten Wochen besucht habe. Aber jeder Besuch war etwas Besonderes. Warum? Weil ich dort Leute getroffen habe, die in ihrem direkten Umfeld Veränderung und Verbesserung schaffen wollen, sich seit Jahren für ihr Dorf einsetzen. Weil ich Leute getroffen habe, die sich jeden Tag für die Demokratie und unser Miteinander stark machen.
Ich habe die Arbeit der Hilfsorganisationen und der Gewerkschaften noch besser kennenlernen dürfen, Winzer, Betriebe, Vereine besucht, Einblicke in die wertvolle Arbeit der Tafel in Sprendlingen erhalten, mit den Migrationsbeiräten diskutiert, Synagogen und Moscheen, Altenheime und Schulen besucht, wichtige Gespräche an den Haustüren und Infoständen geführt. Und ich habe gemerkt, was man gemeinsam alles erreichen kann: Denn ohne die Unterstützung von hunderten Menschen, die Plakate gehängt, Flyer verteilt, Veranstaltungen geplant und Infostände organisiert haben, wäre das alles nicht möglich gewesen. Diese Erfahrung erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.
Genauso dankbar bin ich für den respektvollen Umgang unter den Kandidatinnen und Kandidaten. Es war großartig, gemeinsam mit anderen demokratischen Parteien für Ideen, Demokratie, Mitmachen zu werben. Leute, das ist wichtig!
In Berlin geht es jetzt darum, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Klar ist: Die SPD hat die Wahl gewonnen und 3 Parteien haben den Auftrag erhalten, eine Regierung zu bilden. Die CDU wiederum gehört in die Opposition – das ist der deutlich formulierte Wille der Bürgerinnen und Bürger. Ich will gar nicht verschweigen, dass ich selbst verwundert war, dass die CDU weder auf Bundesebene noch im Wahlkreis mit Inhalten gearbeitet hat. Das finde ich mindestens schade gegenüber den Wählerinnen und Wählern.
Entscheidend wird aber nun sein, dass sich die SPD, die Grünen und die FDP auf eine progressive und zukunftsweisenden Politik verständigen. Es wird darum gehen, dass wir jetzt den Mindestlohn erhöhen, die Kindergrundsicherung einführen, endlich eine Perspektive für bezahlbaren Wohnraum schaffen und beim Klimaschutz handeln. Ich bin davon überzeugt, dass es Olaf Scholz gelingen wird, eine stabile und handlungsfähige Regierung zu bilden.
Auch, wenn mich bereits viele gefragt haben, wie es für mich weiter geht – ich weiß es noch nicht. Aber Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass ich dabei mithelfen werde, dass wir unseren Wahlkreis in den nächsten Jahren politisch prägen, für die Menschen in der Region wirken.
Zunächst aber möchte ich möglichst viele ermutigen, sich in einer demokratischen Partei einzubringen, mitzumachen, am liebsten natürlich in der SPD. Dann schauen wir weiter 🙂